Bereits zum zweiten Mal dieses Jahr, machte sich eine Paradetruppe aus Ettlingen, bestehend aus Rosi, Kirsten, Adrian und Linus auf den Weg Richtung Bodensee, zum Stockacher Turnier.

Vorab wurden die Auslosungen online veröffentlicht, so dass wir wussten, mit wem wir zu rechnen hatten. Insbesondere auf der Herrenseite waren wie so häufig auch in diesem Jahr eine ganze Reihe an Bundesliga-Spieler vertreten, unter anderem die Schorndorfer David Kramer, der als nomineller Favorit antrat, sein Bruder Simon Kramer, die Offenburger Burger-Boys Lukas und Jonas aber auch die Eggensteiner mit Fabi Schlenga und Mattis Alt.

Pünktlich um 9.30 Uhr wurden alle Teilnehmenden begrüßt und im Anschluss ging es auch direkt mit den Einzeln los. Den Anfang machte Linus, der im ersten Spiel direkt gegen den Konstanzer Regionalligaspieler und Einzelspezialisten Vitus Lohmann ran musste. Bis jeweils zur Mitte der beiden Sätze blieb Linus in Schlagdistanz, dann allerdings konnte sich Vitus absetzen und souverän das Spiel nach Hause bringen.

Da es bei Turnieren immer kurzfristige Absagen und Neuanmeldungen gibt, werden zum Teil manche Gruppen am Morgen des Turniers neu gelost bzw. geordnet. Adrian hatte sich vorab auf den Offenburger Tim Armbruster gefreut und eingestellt, musste dann allerdings überraschend feststellen, dass seine Gruppe der Rochade zum Opfer gefallen war und sich nun stattdessen in seinem ersten Spiel dem Marktheidenfelder Zweitligaspieler Fabian Hippold gegenüber sah. Dieser ist in der Vergangenheit vorwiegend als Mixed- und Doppelspezialist in Erscheinung getreten, zeigte allerdings im Laufe des Turniers mehr und mehr, was für eine Einzelmaschine in ihm steckt. So musste Adrian schmerzhaft erfahren, dass schon kleine Ungenaugikeiten in seinem Spiel von Fabian konsequent bestraft wurden, der insbesondere mit seinem Kanonenschlag-Smash über das Wochenende auf sich aufmerksam machte. Auch wenn Adrian phasenweise dem Marktheidenfelder auf Augenhöhe begegnen konnte, musste er sich dann doch nach zwei Sätzen geschlagen geben.

Da es beim Stockacher Turnier üblich ist, dass die Vorrunde in Dreier-Gruppen ausgespielt werden und sich lediglich der bzw. die Gruppenerste für die KO-Phase qualifiziert, war zu diesem Zeitpunkt sowohl für Linus als auch Adrian bereits klar, dass sie ausgeschieden waren.

Weiter ging es mit den Mädels. Dort gab es für Kirsten eine Premiere, die zum ersten Mal in der spielstärksten Klasse im Einzel antrat. Gleich in ihrem ersten Spiel musste sie sich der Mössingerin Anne Ladwig stellen, die auch in dieser Saison wieder in der Baden-Württemberg-Liga aufschlagen wird. Nach einem verpennten ersten Satz, den Kirsten mit zahlreichen eigenen Fehlern schnell zum Abschluss brachte, fand sie im zweiten Satz viel besser ins Spiel und konnte diesen auch ausgeglichen gestalten. Leider musste sie dann aber die Stärke ihrer Kontrahentin anerkennen und sich geschlagen geben. Da sich bei den Damen jeweils die beiden Erstplatzierten qualifizierten bestand nach Kirstens unangefochtenem Sieg im zweiten Spiel gegen Amelie Steinmann vom TSV Altshausen noch Hoffnung auf die Zwischenrunde, allerdings Stand als Endgegnerin der Vorrunde noch die Youngster Nadja Reihle, ebenfalls für die SpVgg Mössingen antretend, bevor. Dieser musste sie sich klar geschlagen geben, nachdem sie in den beiden Einzeln zuvor bereits einige Körner gelassen hatte.

Rosi, die mit Ambitionen angereist war, konnte sich problemlos ins Viertelfinale durchspielen. Auf ihrem Weg dorthin konnte sie weder von Ulrike Schwarz vom SV Spaichingen noch von Kuyilini Markandu vom SpVgg Mössingen gestoppt werden. Im Viertelfinale wartete mit der gebürtigen Ukrainerin Sofiia Malinina eine weitere Mössingern auf sie. In einem Spiel, in dem sich beide nichts schenkten, hatte am Ende leider Sofiia die besseren Nerven und auch das bessere Ende für sich und setzte sich knapp durch.

Bei den Damen gewann das Turnier Annika Späth, die in der kommenden Saison in der Regionalliga für den PTSV Konstanz antreten wird und in drei knappen Sätzen gegen Sofiia Malinina gewann. Im Herrenfeld gab es ab dem Viertelfinale zahlreiche sehenswerte und knappe Partien. Insbesondere Fabian Hippold überraschte beeindruckend, in dem er auf dem Weg ins Finale zunächst den Offenburger Andreas Müller bezwang, dann im Halbfinale die Eggensteiner Nr. 1Fabian Schlenga und erst im Finale von David Kramer gestoppt wurde, der sich damit zum Turniersieger krönte.

Weiter ging es ab dem Nachmittag im Akkord mit den Doppeln. Hier trat Rosi mit Franca Singer vom TSV Metzingen, Kirsten mit Anggia Nurdin vom BSV Eggenstein-Leopoldshafen und bei den Herren Linus mit Adrian an.

Das erste Spiel konnten Adrian und Linus gegen die Mössinger Daniel Göricke und Patrick Sickinger für sich entscheiden, mussten dann allerdings gegen Simon und David Kramer antreten und sich klar geschlagen geben.

Für Kirsten gab es eine weitere Premiere, indem sie mit Anggia vom BSV Eggenstein-Leopoldshafen antrat. Beide standen noch nie Seite an Seite auf dem Feld, verstanden sich aber dennoch auf anhieb blind, so dass es quasi keine Missverständnisse auf dem Feld gab und sie sich in ihren Spielen sehenswert schlugen und teuer verkauften. Unglücklicherweise hatten sie Lospech und konnten sich nicht gegen die Baden-Württemberg-Liga-Paarung aus Mössingen (Ladwig/Dubinovic) und die Haunstettener Vonmetz/Köhler durchsetzen, so dass nach der Vorrunde Endstation war. Nichts desto trotz lässt sich mitnehmen, dass die Beiden toll miteinander harmoniert haben und vielleicht auch in der Zukunft mal wieder gemeinsam antreten.

Rosi hatte sich für das Turnier mit Franca Singer vom TSV Metzingen eine Liga-Kontrahentin geangelt. Trotz einer klaren Zwei-Satz-Niederlage in der Vorrunde gegen Malinina / Reihle spielten sie sich dann ohne größeren Probleme ins Halbfinale. Dort zeigten die Beiden eine fast perfekte Leistung und bezwangen Ladwig/Dubinovic sehenswert. Im Finale kam es zur Revanche gegen Reihle/Malinina und dieses Match wurde zu einem regelrechten Nervenkrimi. Leider zogen auch hier „unsere“ Mädels den Kürzeren und mussten sich nach einem auf und ab im dritten Satz mit 21:19 denkbar knapp geschlagen geben. Es lässt sich allerdings als erfreuliche Nachricht mitnehmen, dass Rosi und Franca auf dem Feld eine super Paarung abgeben, die es vielleicht auch mal wieder in der Zukunft geben wird.

Unterm Strich war das Turnier einmal mehr ein tolles Erlebnis, das – auch wenn es spielerisch für uns nicht so erfolgreich war, wie wir es uns gewünscht hatten – immer auch ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten und Freunden ist, die man nur selten sieht, mit guter Stimmung und auch auch dem ein oder anderen Getränk.